Сборник текстов на немецком языке для перевода (10-11 классы)
Оценка 4.7

Сборник текстов на немецком языке для перевода (10-11 классы)

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Контроль знаний +1
docx
немецкий язык
10 кл—11 кл
20.01.2017
Сборник текстов на немецком языке для перевода (10-11 классы)
В данном сборнике собраны 7 текстов на немецком языке для перевода для 10-11 классов. Тексты можно использовать для конкурсов переводчиков или для тренировки при обучению переводу. Коммуникативная эквивалентность текстов по отношению к оригиналу обеспечивается выполнением трёх основных требований: - текст перевода должен в возможно более полном объёме передавать содержание оригинала, что прежде всего означает недопустимость произвольного опущения или добавления информации, как и недопустимость передачи менее существенной информации в ущерб более существенной; - текст перевода должен соответствовать нормам языка перевода, так как их нарушение по меньшей мере создаёт помехи для восприятия информации, а иногда ведёт и к её искажению; - текст перевода должен быть сопоставимым с оригиналом по своему объёму, чем обеспечивается сходство стилистического эффекта с точки зрения лаконичности или развёрнутости выражения, а также соотносительность затрат времени на извлечение информации из текста.
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Die 10.­11. Klassen Auszug aus dem Buch von Heinz Kruschel «Mein elftes Schuljahr»              Deutsch. Die Hausaufsätze wurden zurückgegeben. Was hatten sie nicht alle   für   Vorbilder!   Inge   wollte   so   werden   wie   Robespierre.   Sie   hat   das wunderbar gesagt, eine verdiente Eins.  Fichte hatte Thomas Müntzer, Marlene –   Rosa   Luxemburg.   Diese   Aufsätze   wurden   vorgelesen,   alles   Einsen.   Ich dachte: «Na, Willi Kramer, da wirst du schön durchfallen, du mit deinem Onkel Richard   vom   Lande,   der   ist   ja   nur   ein   Bauer   und   lebt   noch   und   steht   nicht einmal auf einem  Denkmal.       Aber Lehrer Klebach gab die andern Hefte nicht weiter zurück. Er fragte: «Will  jemand  etwas  dazu  sagen?»  Ich  meldete mich zum Wort. Mein Herz klopfte.            «Das   scheint   mir   zu   leicht.   Man   nimmt   sich einen Menschen zum Vorbild, der schon lange tot ist und dessen Name im Kalender steht. Es klingt ja   schön: «Ich will werden wie Thomas Müntzer,   Robespierre»... Aber man soll doch  was Eigenes werden. In der Nachbarschaft oder in der Verwandschaft leben Menschen unter und mit uns, die wertvolle Eigenschaften haben, die gut sind. Mein Onkel, über den ich geschrieben habe, ist ein solcher Mensch. Der hat mit neunzehn Jahren eine mickrige LPG1   übernehmen müssen, und das, finde ich, ist ein Verdienst. Sowas möchte ich   auch leisten in diesem Alter. Das heisst aber nicht, dass ich genauso werden möchte, wie er ist. Ich will ich selbst sein, das meine ich.» Wir redeten lange, viele verstanden mich nicht. Im Korridor sagte Inge zu. mir: «Du hast recht, Willi. Man muss das Vorbild neben sich haben, das war richtig. » Sieh mal an! So ein Lob aus dem Munde des Klassensekretärs, das gab es noch nie. Übrigens habe ich auch eine Eins im Aufsatz.          1. LPG – сельскохозяйственное производственное товарищество Stefan Zweig BRIEF EINER UNBEKANNTEN (ein Auszug) ... Von dieser Sekunde an habe ich Dich geliebt. Und glaube mir, niemand hat Dich so sklavisch, so hündisch geliebt wie dieses Wesen, das ich war und das ich für Dich immer geblieben bin, denn nichts auf  Erden gleicht der unbemerkten Liebe eines Kindes, eines dreizehnjährigen Mädchens. Du warst mir ­ wie soll ich es Dir sagen? ­ Du warst alles, mein ganzes Leben. Alles existierte nur insofern, als es Bezug   hatte auf Dich, alles in meiner Existenz hatte nur Sinn, wenn es mit Dir verbunden war. Du verwandeltest mein ganzes Leben. Bisher gleichgültig und mittelmässig in der Schule, wurde ich plötzlich die erste, ich las tausend Bücher bis tief in die Nacht, weil ich wusste, dass Du die Bücher liebtest. Ich begann, zum Erstauen meiner Mutter, Klavier zu üben, weil ich glaubte, Du liebtest Musik. Ich putzte und nahte an meinen Kleidern, nur um gefällig und proper vor Dir auszusehen. Aber wie törlich war das: Du hast mich ja nie, fast nie mehr angesehen. Und doch: ich tat eigentlich den ganzen Tag nichts als auf Dich warten und Dich belauern. Ich   wusste   alles   von   Dir,   kannte   jede   Deiner   Gewohnheiten,   jede   Deiner Krawatten, jeden Deiner Anzüge, ich kannte und unterschied bald Deine einzelnen Bekannten. Von meinem  dreizehnten bis zu meinem sechzehnten  Jahre habe ich jede Stunde in Dir gelebt. Ach, was für Torheiten habe ich begangen! Ich küsste die Türklinke, die Deine Hand   berührt   hatte,   ich   stahl   einen   Zigarrenstummel,   den   Du   vor   dem   Eintreten weggeworfen hattest, und er war mir heilig, weil Deine Lippen daran gerührt. Hundertmal lief ich abends unter irgendeinem Vorwand hinab auf die Gasse, um zu sehen, in welchem Deiner Zimmer Licht brenne. Und in den Wochen, wo Du verreist warst, ­ in diesen Wochen war mein Leben tot und ohne Sinn. Ich weiß, das sind alles groteske Überschwänge, kindische Torheiten, die ich Dir erzähle. Ich sollte mich ihrer schämen. Aber ich schäme mich nicht, denn nie war meine Liebe zu Dir reiner und leidenschaftlicher als in diesen kindlichen Exzessen... Auszug aus dem Buch von Max von der Grün “Friedrich und Friederike”       “Kommst du am Rosenmontag1 mit ins Lutherhaus zur Evangelischen Jugend2?”, fragte Friedrich.       Ich kann nicht”,  sagte Friederike. “Meine Eltern fahren in die Stadt und sehen sich den Karnevalszug an, und da muss ich mit.”        Friedrich ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken und bedrängte Friederike nicht weiter (ließ Friederike in Ruhe).       Am Rosenmontag war der große Saal des Lutherhauses überfüllt (voll). Friedrich hatte   sich   als   Cowboy   verkleidet;   als   längst   schon   getanzt   wurde   betrat   eine Haremsdame   den   Saal   (ging   in   den   Saal   hinein).   Von   Kopf   bis   Fuß   wirkte   die Haremsdame exotisch. Und gleich bei ihrem Eintritt erregte sie Aufmerksamkeit (alle sahen sie an, als sie den Saal betrat), denn sie trat auf wie eine Schauspielerin, die unvermutet (überraschend) aus den Kulissen auf die Bühne kommt. Nicht nur die Jungen,   erst   recht   die   Mädchen   betrachteten   sie   staunend   und   eifersüchtig   und rätselten, wer sich wohl hinter dieser Maskerade verbergen (verstecken) könnte.       Friedrich zögerte (hier: könnte sich nicht entscheiden) lange, sich ihr zu nähern. Dann, als er sah, dass andere Jungen mit ihr tanzten, nahm er seinen ganzen Mut zusammen und lud die Haremsdame zu einer Cola an die Bar ein.      Mannomann, du siehst ja scharf (toll) aus”, sagte er. “Ich habe dich noch nie hier gesehen. Wo kommst du her? “Aus Derne”, antwortete die Haremsdame mit tiefer Stimme und bestellte zur Cola Streuselkuchen. Sie spielte dabei eine Dame von Welt (hier:   eine   Frau   mit   gepflegtem   Äußeren   und   Benehmen),   so,   wie   im   Fernsehen Damen von Welt auftreten.            Beim Tanzen, während Soft music gespielt wurde, schmiegte sie sich fest an Friedrich (drückte sie sich an Friedrich heran), und das schmeichelte ihm (er war stolz darauf).       Mutig fasste er sie um die Hüfte und sah stolz in die Runde (in den Kreis). Die Haremsdame lachte. “Was gibt's da zu lachen? ”, fragte Friedrich. “Nichts”, antwortete sie. “Hast du keine Freundin?” Freundin? Ja, schon, sie ist ein bisschen langweilig. Weißt du, hinter mir sind genug her (viele Mädchen wollen mit mir befreundet sein).” Das versteh ich nicht”, sagte die Haremsdame und lächelte verführerisch. “Wenn du so toll bist, warum gibst du dich dann mit einer langweiligen ab (warum hast du dann mit ihr zu tun)?” Na ja, wie das halt so ist. Wir sind Nachbarn, meine Eltern und ihre Eltern sind seit Jahren befreundet. In der Schule sind wir auch zusammen. Ja, wenn du hier wohnen würderst...” “Derne ist doch nicht aus der Welt.” “Wo wohnst du denn in Derne?” “In der alten Zechensiedlung.” “Und wie heißt du?” “Anita.” “Schöner Name. Und wie noch?” “Wuttke.” 1.  der  Rosenmontag  —   так   называется   понедельник,   выпадающий   на   праздник карнавала. Это центральный день праздника. 2. das Lutherhaus zur Evangelischen Jugend — зд.: Молодежный центр Vor Erobern spiele ich nicht. Es war im Jahre 1806. Napoleon hatte bereits halb Europa erobert. An einem kalten regnerischen Herbstabend fuhr eine Reisekutsche (1) durch die Straße der Stadt Troppau (2) Der Weg führte aus der Stadt hinaus zum Schloss des Fürsten (3) Lichnowsky. In der Kutsche saß Ludwig van Beethoven, der von dem Fürsten für einige Wochen zu Gast geladen war. An   der   Auffahrt   zum   Schloss   warteten   zwei   Diener   mit   Fackeln.   „Seine Durchlaucht(4) erwarten Sie bereits. Beethoven   trat   ein   und   wurde   in   das   bestimmte   Zimmer   geführt.   „Der   Regen erschwerte   Ihre   Reise,   Meister,   sagte   Schlosskastellan.   „Der   Regen?“   erwiderte Beethoven. „O, ich saß in der Kutsche, der Kutscher war draußen. Für wen war die Reise beschwerlich? Der Kastellan verbeugte (5) sich und verließ schnell das Zimmer. Ein Mädchen trug ein Tablett voll auserlesener Speisen (6) und einen gläsernen Krug mit gutem Wem ins Zimmer. Ein anderer Diener brachte Äpfel und Birnen. Beethoven aß etwas von dem Hühnerfleisch und nahm einen Schluck Wein. Aus der Innentasche seines Mantels zog er einen Packen Notenpapier. Er suchte in dem Packen herum, nahm ein Blatt hervor und legte sich auf ein kurzes Sofa. Seine Beine hingen herab auf dem Parkett. Aufmerksam sah er auf das Blatt mit den Noten. Es war die Sonate, an der er immer wieder arbeitete, schon seit zwei Jahren. Doch zufrieden war er noch nicht mit dem Werk. Jetzt klopfte er mit den Fingern den Takt an die Wand, besserte auf dem Blatt etwas aus und klopfte erneut.  „Wünscht der Herr etwas?“ der Diener stand in der hohen Tür. Beethoven sah ihn verständnislos an. „Herr van Beethoven haben geklopft“ sagte der Diener. „Ja, Ja“ murmelte (7) der Meister und sah auf das Notenblatt. Plötzlich hielt er es an die Wand, schrieb und strich mit dem Bleistift darauf herum. Den Diener hatte er schon wieder vergessen. “Vielleicht soll ich Herr van Beethoven helfen seinen Mantel ablegen?“ fragte der Diener unsicher. „Warum denn das?“ Beethoven bemerkte plötzlich, dass er den Mantel immer noch anhalte. „Vielleicht hat  der Herr  wegen des Mantels geklopft?“ fragte der Diener wieder. „Geklopft?“ „Doch, mein Herr! Sie haben geklopft. Ich habe es deutlich gehört und bin   gleich   gekommen.   Beethoven   war   aufgestanden   und   zog   lachend   den   Mantel aus .Der Diener half ihm dabei. Als er hinausging,   rief ihm Beethoven nach:„Und wenn   ich   wieder   klopfte,   braucht   Ihr   nicht   zu   kommen.“   „Nicht   zu   kommen?“ murmelte der Diener. „Sonderbar. Alle Gäste beklagen(8) sich doch immer, wenn der Diener nicht sofort kommt. Und dieser....“ Beethoven legte sich lachend zurück auf das Sofa und dachte: „Warte, warte, mein Lieber! Was wirst du sagen, wenn ich heute Nacht meine ganze Sonate abklopfte.“ 1) die Kutsche ­ карета  2) Тгорраu – назв. города 3) der  Fürst ­ князь 4) Durchlauch ­ сиятельство 5) sich verbeugen – поклониться 6) murmeln – бормотать  7) sich beklagen ­ жаловаться 8) Ein Tablett voll auserlesener Speisen ­ поднос с изысканными блюдами Märchen vom Korbstuhl 2 Ein   junger   Mensch   sass   in   seiner   einsamen   Mansarde.   Er   wollte   ein   Maler werden; aber das war nicht leicht. Stundenlang sass er vor einem kleinen Spiegel und zeichnete. Er hatte schon ein ganzes Heft mit solchen Zeichnungen, und einige von diesen Zeichnungen gefielen ihm ganz gut. "Da ich noch völlig ohne Schulung1 bin, ist diese Zeichnung ganz gut", sagte er. Nur wenn er die Zeichnungen dann einige Zeit später ansah, gefielen sie ihm gar nicht mehr. Das war unangenehm, aber er machte die Schlussfolgerung, dass er immer grössere Forderungen an sich selbst.         Wenn ihm wieder ein Selbstbildnis nicht gefallen hatte, da las er in Büchern über junge Leute, die berühmt waren. In diesen Büchern las er seine eigene Zukunft.         So sass er eines Tages etwas traurig zu Hause und las über einen sehr berühmten holländischen Maler. Er las, dass dieser Maler in seiner Jugend einen sehr starken Wunsch hatte, ein guter Maler zu werden. Der junge Mann fand, dass er mit diesem holländischen Maler viel Gemeinsames hatte. Er las auch wie jener Holländer alles abgemalt   habe,   was   ihm   unter   die   Augen   gekommen   sei.   Sogar   ein   altes   Paar Holzschuhe, und einen groben Küchenstuhl.                Hiег  überlegte der junge Mann. Da war etwas Neues. Er suchte lange und entdeckte einen Korbstuhl, der ihm als Modell dienen konnte.         Er zeichnete einige Zeit weiter. Da sah er, dass der Korbstuhl falsch gezeichnet war.             Er zeichnete eine neue Linie hinein. Es stimmte nicht. "Du Satan von einem Korbstuhl", rief er erregt.         Der Stuhl knackte3 ein wenig und sagte: "Ich bin, wie ich bin, und werde mich nicht ändern."         "Dummer Kerl vоn einem Stuhl", rief der junge Mann, an dir ist ja alles krumm und schief4. Der Korbstuhl lächelte, sagte: "Das nennt man Perspektive, junger Mann. Perspektive! schrie er böse. "Die Perspektive ist meine Sache, nicht deine." Da sagte der Stuhl nichts mehr.          Da setzte der Mann sich und nahm sein letztes Selbstbildnis wieder vor. Aber es gefiel ihm nicht.          Der junge Mann beschloss, ein wenig spazierenzugehen. Für einen ernsten Menschen ist der Malerberuf kein Beruf. Da wollte er lieber Schriftsteller werden. 1. Die Schulung ­ образование 3. knacken ­ скрипнуть                     4. Krum  und schief ­ вкривь и вкось . 2.  Korbstuhl – плетеный стул Wohnen: allein oder im HOTEL Mama? Sascha und Mathias leben in Fulda. Sie kennen sieh seit der Grundschule. Sie sind miteinander beendet, führen aber ein sehr unterschiedliches Leben. Sascha lebt noch bei seinen Eltern wie viele andere Jugendliche. Mathias hat das «Hotel Mama» schon früh verlassen. Niemand wartet auf Mathias (20), wenn er von der Schule nach Hause kommt. «Die Wohnung ist leer. Das Essen steht nicht auf dem Tisch. Ich lebe allem seit ich 17 Jahre alt bin», erklärt er. Für den Oberstufenschüler bedeutet das­er   schmeißt den ganzen Haushalt selbst: Einkäufen, kochen, waschen, putzen. Sein Alltag ist ziemlich stressig. Seine Freunde verstehen das oft nicht. „Du bist doch jung und lebst nur einmal“.   Die Eltern von Mathias haben sich scheiden lassen. Er wohnte zuerst bei seiner Mutter. Die zog dann aber in eine andere Stadt «Ich wollte wegen meiner Freunde bleiben. Außerdem verstand ich mich damals nicht so gut mit ihr», erklärt er. Sein Vater arbeitet im Ausland. Zu ihm hat, er kaum Kontakt. Im letzten Jahr hat Mathias ihn nur zwei Wochen gesehen. «Als er einmal wieder zu Besuch war, saß ich gerade auf meinen gepackten wusste nicht, wohin», erinnert er sich. Der Vater bot, ihm   seine   ungenutzte   Wohnung   im   Haus   der   Großeltern   an.   Das   Angebot   gefiel Mathias: «Nach den Streitereien mit meiner Mutter wollte ich frei und unabhängig sein. Ich wollte mein eigenes Leben führen.» Am Anfang kümmerte sich noch die Großmutter um den Jungen. Sie bekochte und bemutterte ihn. «Das wollte ich nicht, und das habe ich ihr gesagt. Ich wollte mich damals niemandem verpflichtet fühlen.» Mathias lebt gerne allein, auch wen er wenig Zeit hat. Er engagiert sich als Schulsprecher. An manchen Tagen hetzt er von Termin zu Termin. Dafür opfert er seine ganze Freizeit. Tagsüber isst, er oft nichts. Abends muss es dann schnell gehen. Tiefkühlpizza, Eier und Spaghetti stehen auf seinem Speiseplan ganz oben. «Ich habe keine Lust für mich alleine zu kochen. Das ist mir zu aufwendig und kostet zu viel Zeit», bekennt er. Haushalt ist für ihn eigentlich nur Nebensache. Hat er keine Zeit, bleibt der Abwasch schon mal liegen. Trotzdem hat er alles gut im Griff. Am Fuße des Brocken1 (der Auszug aus dem Buch „Die Harzreise“ von Heinrich Heine) Die Sonne ging auf. Die Nebel flohen wie Gespenster beim dritten Hahnenschrei. Ich stieg wieder bergauf und bergab, und vor mir schwebte die schöne Sonne, immer neue   Schönheiten   beleuchtend.   Der   Geist   des   Gebirges   begünstigte   mich   ganz offenbar; er   wußte   wohl, daß so ein Dichtermensch viel Hübsches wiedererzählen kann, und er ließ mich diesen Morgen seinen Harz sehen,  wie ihn  gewiß  nicht  jeder sah.   Aber   auch     mich   sah   der   Harz,     wie   mich   nur   wenige   gesehen,   in   meinen Augenwimpern   flimmerten   ebenso kostbare Perlen   wie in den Gräsern des Tals. Morgentau der Liebe feuchtete meine Wangen, die rauschenden Tannen verstanden mich, ihre Zweige taten sich voneinander,  bewegten  sich  herauf  und  herab,  gleich stummen Menschen,   die mit den Händen ihre   Freude   bezeigen, und in der Ferne klang’s   wunderbar   geheimnisvoll,     verlorenen Waldkirche3. Man  sagt, das seien die Herdenglöckchen, die im Harz so lieblich, klar   Glockengeläute     wie     einer   und rein gestimmt sind. Nach  dem  Stand  der Sonne  war  es  Mittag,  als  ich  auf  eine  solche Herde stieß, und der Hirt, ein freundlich blonder junger Mensch, sagte mir: der große  Berg, an     dessen     Fuß  ich   stände,   sei   der   alte,   weltberühmte  Brocken...   Viele   Stunden ringsum liegt kein Haus, und  ich war froh genug, daß mich der junge  Mann  einlud, mit  ihm zu essen. Wir setzten uns nieder zu einem Frühstück,  das  aus Käse und Brot bestand; die Schäfchen erhaschten die Krumen4, die lieben blanken Kühlein sprangen um uns herum und klingelten schelmisch  mit  ihren  Glöckchen  und  lachten  uns  an mit ihren großen, vergnügten Augen.  Wir  tafelten5  recht  königlich; überhaupt schien mir mein Wirt ein echter König, und weil er bis jetzt der einzige König ist, der mir Brot gegeben hat, so will ich ihn auch königlich besingen. [...] Wir nahmen freundschaftlich Abschied, und fröhlich stieg   ich   den Berg hinauf.  Bald empfing  mich eine Waldung  himmelhoher Tannen, für  die  ich  in jeder Hinsicht Respekt habe.  У подножия Брокен (Отрывок из книги "Путешествие по Гарцу" Генриха Гейне) Солнце   взошло.   Туманы   исчезли,   как   призраки,   когда   третий   раз   пропел петух. Я снова шел с горы на гору, и предо мной парило прекрасное солнце, озаряя все новые красоты. Горный дух явно был ко мне благосклонен. Он ведь знал, что такое существо, как поэт, может пересказать немало чудесного, и он открыл мне в то утро свой Гарц таким, каким его не каждому дано увидеть. Но и меня Гарц увидел таким, каким меня лишь немногие видели, ­ на моих ресницах дрожали жемчужины, столь же драгоценные, как и те, что висели на травинках лугов. Мои щеки были влажны от утренней росы любви, и шумящие ели понимали меня,  раздвигая   свои   ветви   и   качая   ими   вверх   и   вниз,   как   немые,  когда   они движеньями рук выражают радость, а вдали звучал таинственный чудесный звон ­ будто колокол часовни, затерянной в лесу. Говорят, что это колокольчики стад, звенящие в Гарце особенно нежно, певуче и чисто. Судя   по   солнцу,  был   полдень,  когда   я   набрел   на   такое   стадо,  и   пастух, светловолосый милый парень, сказал мне: высокая гора, у подножья которой я стою, ­ это древний, известный всему миру Брокен… На много часов пути от него во все стороны нет жилья; и я был очень рад, когда парень предложил мне поесть с ним. Мы уселись за завтрак, состоявший из хлеба и сыра; овечки подхватывали крошки,   веселые   белые   телки   прыгали   вокруг   нас,   лукаво   позванивая колокольчиками, и их большие довольные глаза, глядевшие на нас, смеялись. Мы позавтракали   по­королевски;   и   вообще   мой   хозяин   казался   мне   истинным королем, а так как он ­ единственный король, давший мне хлеба, я и хочу воспеть его по­королевски. [...]Мы дружески распростились, и я весело стал подниматься в гору. Скоро меня встретила роща из елей до небес, а к ним я питаю всяческое уважение.

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20.01.2017