В данном сборнике собраны 7 текстов на немецком языке для перевода для 10-11 классов. Тексты можно использовать для конкурсов переводчиков или для тренировки при обучению переводу. Коммуникативная эквивалентность текстов по отношению к оригиналу обеспечивается выполнением трёх основных требований:
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Die 10.11. Klassen
Auszug aus dem Buch von Heinz Kruschel «Mein elftes Schuljahr»
Deutsch. Die Hausaufsätze wurden zurückgegeben. Was hatten sie nicht
alle für Vorbilder! Inge wollte so werden wie Robespierre. Sie hat das
wunderbar gesagt, eine verdiente Eins. Fichte hatte Thomas Müntzer, Marlene
– Rosa Luxemburg. Diese Aufsätze wurden vorgelesen, alles Einsen. Ich
dachte: «Na, Willi Kramer, da wirst du schön durchfallen, du mit deinem Onkel
Richard vom Lande, der ist ja nur ein Bauer und lebt noch und steht nicht
einmal auf einem Denkmal.
Aber Lehrer Klebach gab die andern Hefte nicht weiter zurück. Er fragte:
«Will jemand etwas dazu sagen?» Ich meldete mich zum Wort. Mein Herz
klopfte.
«Das scheint mir zu leicht. Man nimmt sich einen Menschen zum
Vorbild, der schon lange tot ist und dessen Name im Kalender steht. Es klingt
ja schön: «Ich will werden wie Thomas Müntzer, Robespierre»... Aber man
soll doch was Eigenes werden. In der Nachbarschaft oder in der Verwandschaft
leben Menschen unter und mit uns, die wertvolle Eigenschaften haben, die gut
sind.
Mein Onkel, über den ich geschrieben habe, ist ein solcher Mensch. Der hat mit
neunzehn Jahren eine mickrige LPG1 übernehmen müssen, und das, finde ich,
ist ein Verdienst. Sowas möchte ich auch leisten in diesem Alter. Das heisst
aber nicht, dass ich genauso werden möchte, wie er ist. Ich will ich selbst sein,
das meine ich.»
Wir redeten lange, viele verstanden mich nicht. Im Korridor sagte Inge zu.
mir: «Du hast recht, Willi. Man muss das Vorbild neben sich haben, das war
richtig. »
Sieh mal an! So ein Lob aus dem Munde des Klassensekretärs, das gab es noch
nie.
Übrigens habe ich auch eine Eins im Aufsatz.
1. LPG – сельскохозяйственное производственное товариществоStefan Zweig
BRIEF EINER UNBEKANNTEN
(ein Auszug)
... Von dieser Sekunde an habe ich Dich geliebt. Und glaube mir, niemand hat
Dich so sklavisch, so hündisch geliebt wie dieses Wesen, das ich war und das ich für
Dich immer geblieben bin, denn nichts auf Erden gleicht der unbemerkten Liebe eines
Kindes, eines dreizehnjährigen Mädchens.
Du warst mir wie soll ich es Dir sagen? Du warst alles, mein ganzes Leben.
Alles existierte nur insofern, als es Bezug hatte auf Dich, alles in meiner Existenz
hatte nur Sinn, wenn es mit Dir verbunden war. Du verwandeltest mein ganzes Leben.
Bisher gleichgültig und mittelmässig in der Schule, wurde ich plötzlich die erste,
ich las tausend Bücher bis tief in die Nacht, weil ich wusste, dass Du die Bücher
liebtest. Ich begann, zum Erstauen meiner Mutter, Klavier zu üben, weil ich glaubte,
Du liebtest Musik. Ich putzte und nahte an meinen Kleidern, nur um gefällig und
proper vor Dir auszusehen.
Aber wie törlich war das: Du hast mich ja nie, fast nie mehr angesehen. Und
doch: ich tat eigentlich den ganzen Tag nichts als auf Dich warten und Dich belauern.
Ich wusste alles von Dir, kannte jede Deiner Gewohnheiten, jede Deiner
Krawatten, jeden Deiner Anzüge, ich kannte und unterschied bald Deine einzelnen
Bekannten. Von meinem dreizehnten bis zu meinem sechzehnten Jahre habe ich jede
Stunde in Dir gelebt.
Ach, was für Torheiten habe ich begangen! Ich küsste die Türklinke, die Deine
Hand berührt hatte, ich stahl einen Zigarrenstummel, den Du vor dem Eintreten
weggeworfen hattest, und er war mir heilig, weil Deine Lippen daran gerührt.
Hundertmal lief ich abends unter irgendeinem Vorwand hinab auf die Gasse, um
zu sehen, in welchem Deiner Zimmer Licht brenne. Und in den Wochen, wo Du
verreist warst, in diesen Wochen war mein Leben tot und ohne Sinn.
Ich weiß, das sind alles groteske Überschwänge, kindische Torheiten, die ich Dir
erzähle. Ich sollte mich ihrer schämen. Aber ich schäme mich nicht, denn nie war
meine Liebe zu Dir reiner und leidenschaftlicher als in diesen kindlichen Exzessen...Auszug aus dem Buch von Max von der Grün “Friedrich und Friederike”
“Kommst du am Rosenmontag1 mit ins Lutherhaus zur Evangelischen Jugend2?”,
fragte Friedrich.
Ich kann nicht”, sagte Friederike. “Meine Eltern fahren in die Stadt und sehen sich
den Karnevalszug an, und da muss ich mit.”
Friedrich ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken und bedrängte Friederike
nicht weiter (ließ Friederike in Ruhe).
Am Rosenmontag war der große Saal des Lutherhauses überfüllt (voll). Friedrich
hatte sich als Cowboy verkleidet; als längst schon getanzt wurde betrat eine
Haremsdame den Saal (ging in den Saal hinein). Von Kopf bis Fuß wirkte die
Haremsdame exotisch. Und gleich bei ihrem Eintritt erregte sie Aufmerksamkeit (alle
sahen sie an, als sie den Saal betrat), denn sie trat auf wie eine Schauspielerin, die
unvermutet (überraschend) aus den Kulissen auf die Bühne kommt. Nicht nur die
Jungen, erst recht die Mädchen betrachteten sie staunend und eifersüchtig und
rätselten, wer sich wohl hinter dieser Maskerade verbergen (verstecken) könnte.
Friedrich zögerte (hier: könnte sich nicht entscheiden) lange, sich ihr zu nähern.
Dann, als er sah, dass andere Jungen mit ihr tanzten, nahm er seinen ganzen Mut
zusammen und lud die Haremsdame zu einer Cola an die Bar ein.
Mannomann, du siehst ja scharf (toll) aus”, sagte er. “Ich habe dich noch nie hier
gesehen. Wo kommst du her? “Aus Derne”, antwortete die Haremsdame mit tiefer
Stimme und bestellte zur Cola Streuselkuchen. Sie spielte dabei eine Dame von Welt
(hier: eine Frau mit gepflegtem Äußeren und Benehmen), so, wie im Fernsehen
Damen von Welt auftreten.
Beim Tanzen, während Soft music gespielt wurde, schmiegte sie sich fest an
Friedrich (drückte sie sich an Friedrich heran), und das schmeichelte ihm (er war stolz
darauf).
Mutig fasste er sie um die Hüfte und sah stolz in die Runde (in den Kreis).
Die Haremsdame lachte.
“Was gibt's da zu lachen? ”, fragte Friedrich.
“Nichts”, antwortete sie. “Hast du keine Freundin?”
Freundin? Ja, schon, sie ist ein bisschen langweilig. Weißt du, hinter mir sind genug
her (viele Mädchen wollen mit mir befreundet sein).”
Das versteh ich nicht”, sagte die Haremsdame und lächelte verführerisch. “Wenn du so
toll bist, warum gibst du dich dann mit einer langweiligen ab (warum hast du dann mit
ihr zu tun)?”
Na ja, wie das halt so ist. Wir sind Nachbarn, meine Eltern und ihre Eltern sind seit
Jahren befreundet. In der Schule sind wir auch zusammen. Ja, wenn du hier wohnen
würderst...”
“Derne ist doch nicht aus der Welt.”
“Wo wohnst du denn in Derne?”
“In der alten Zechensiedlung.”
“Und wie heißt du?”“Anita.”
“Schöner Name. Und wie noch?”
“Wuttke.”
1. der Rosenmontag — так называется понедельник, выпадающий на праздник
карнавала. Это центральный день праздника.
2. das Lutherhaus zur Evangelischen Jugend — зд.: Молодежный центр
Vor Erobern spiele ich nicht.
Es war im Jahre 1806. Napoleon hatte bereits halb Europa erobert.
An einem kalten regnerischen Herbstabend fuhr eine Reisekutsche (1) durch die Straße
der Stadt Troppau (2)
Der Weg führte aus der Stadt hinaus zum Schloss des Fürsten (3) Lichnowsky. In der
Kutsche saß Ludwig van Beethoven, der von dem Fürsten für einige Wochen zu Gast
geladen war.
An der Auffahrt zum Schloss warteten zwei Diener mit Fackeln. „Seine
Durchlaucht(4) erwarten Sie bereits.
Beethoven trat ein und wurde in das bestimmte Zimmer geführt. „Der Regen
erschwerte Ihre Reise, Meister, sagte Schlosskastellan. „Der Regen?“ erwiderte
Beethoven. „O, ich saß in der Kutsche, der Kutscher war draußen. Für wen war die
Reise beschwerlich?
Der Kastellan verbeugte (5) sich und verließ schnell das Zimmer.
Ein Mädchen trug ein Tablett voll auserlesener Speisen (6) und einen gläsernen Krug
mit gutem Wem ins Zimmer. Ein anderer Diener brachte Äpfel und Birnen.
Beethoven aß etwas von dem Hühnerfleisch und nahm einen Schluck Wein. Aus der
Innentasche seines Mantels zog er einen Packen Notenpapier. Er suchte in dem Packen
herum, nahm ein Blatt hervor und legte sich auf ein kurzes Sofa. Seine Beine hingen
herab auf dem Parkett. Aufmerksam sah er auf das Blatt mit den Noten. Es war die
Sonate, an der er immer wieder arbeitete, schon seit zwei Jahren. Doch zufrieden war
er noch nicht mit dem Werk. Jetzt klopfte er mit den Fingern den Takt an die Wand,
besserte auf dem Blatt etwas aus und klopfte erneut.
„Wünscht der Herr etwas?“ der Diener stand in der hohen Tür. Beethoven sah ihn
verständnislos an.
„Herr van Beethoven haben geklopft“ sagte der Diener. „Ja, Ja“ murmelte (7) der
Meister und sah auf das Notenblatt. Plötzlich hielt er es an die Wand, schrieb und
strich mit dem Bleistift darauf herum. Den Diener hatte er schon wieder vergessen.
“Vielleicht soll ich Herr van Beethoven helfen seinen Mantel ablegen?“ fragte der
Diener unsicher.
„Warum denn das?“ Beethoven bemerkte plötzlich, dass er den Mantel immer noch
anhalte. „Vielleicht hat der Herr wegen des Mantels geklopft?“ fragte der Diener
wieder.
„Geklopft?“ „Doch, mein Herr! Sie haben geklopft. Ich habe es deutlich gehört und
bin gleich gekommen. Beethoven war aufgestanden und zog lachend den Mantel
aus .Der Diener half ihm dabei. Als er hinausging, rief ihm Beethoven nach:„Und
wenn ich wieder klopfte, braucht Ihr nicht zu kommen.“ „Nicht zu kommen?“
murmelte der Diener. „Sonderbar. Alle Gäste beklagen(8) sich doch immer, wenn der
Diener nicht sofort kommt. Und dieser....“Beethoven legte sich lachend zurück auf das Sofa und dachte: „Warte, warte, mein
Lieber! Was wirst du sagen, wenn ich heute Nacht meine ganze Sonate abklopfte.“
1) die Kutsche карета
2) Тгорраu – назв. города
3) der Fürst князь
4) Durchlauch сиятельство
5) sich verbeugen – поклониться
6) murmeln – бормотать
7) sich beklagen жаловаться
8) Ein Tablett voll auserlesener Speisen поднос с изысканными блюдами
Märchen vom Korbstuhl 2
Ein junger Mensch sass in seiner einsamen Mansarde. Er wollte ein Maler
werden; aber das war nicht leicht. Stundenlang sass er vor einem kleinen Spiegel und
zeichnete. Er hatte schon ein ganzes Heft mit solchen Zeichnungen, und einige von
diesen Zeichnungen gefielen ihm ganz gut.
"Da ich noch völlig ohne Schulung1 bin, ist diese Zeichnung ganz gut", sagte er.
Nur wenn er die Zeichnungen dann einige Zeit später ansah, gefielen sie ihm gar nicht
mehr. Das war unangenehm, aber er machte die Schlussfolgerung, dass er immer
grössere Forderungen an sich selbst.
Wenn ihm wieder ein Selbstbildnis nicht gefallen hatte, da las er in Büchern
über junge Leute, die berühmt waren. In diesen Büchern las er seine eigene Zukunft.
So sass er eines Tages etwas traurig zu Hause und las über einen sehr berühmten
holländischen Maler. Er las, dass dieser Maler in seiner Jugend einen sehr starken
Wunsch hatte, ein guter Maler zu werden. Der junge Mann fand, dass er mit diesem
holländischen Maler viel Gemeinsames hatte. Er las auch wie jener Holländer alles
abgemalt habe, was ihm unter die Augen gekommen sei. Sogar ein altes Paar
Holzschuhe, und einen groben Küchenstuhl.
Hiег überlegte der junge Mann. Da war etwas Neues. Er suchte lange und
entdeckte einen Korbstuhl, der ihm als Modell dienen konnte.
Er zeichnete einige Zeit weiter. Da sah er, dass der Korbstuhl falsch gezeichnet
war.
Er zeichnete eine neue Linie hinein. Es stimmte nicht. "Du Satan von einem
Korbstuhl", rief er erregt.
Der Stuhl knackte3 ein wenig und sagte: "Ich bin, wie ich bin, und werde mich
nicht ändern."
"Dummer Kerl vоn einem Stuhl", rief der junge Mann, an dir ist ja alles krumm
und schief4. Der Korbstuhl lächelte, sagte: "Das nennt man Perspektive,
junger Mann. Perspektive! schrie er böse. "Die Perspektive ist meine Sache, nicht
deine." Da sagte der Stuhl nichts mehr.
Da setzte der Mann sich und nahm sein letztes Selbstbildnis wieder vor. Aber es
gefiel ihm nicht.
Der junge Mann beschloss, ein wenig spazierenzugehen. Für einen ernsten
Menschen ist der Malerberuf kein Beruf. Da wollte er lieber Schriftsteller werden.
1. Die Schulung образование
3. knacken скрипнуть 4. Krum und schief вкривь и вкось .
2. Korbstuhl – плетеный стулWohnen: allein oder im HOTEL Mama?
Sascha und Mathias leben in Fulda. Sie kennen sieh seit der Grundschule. Sie
sind miteinander beendet, führen aber ein sehr unterschiedliches Leben. Sascha
lebt noch bei seinen Eltern wie viele andere Jugendliche. Mathias hat das «Hotel
Mama» schon früh verlassen.
Niemand wartet auf Mathias (20), wenn er von der Schule nach Hause kommt.
«Die Wohnung ist leer. Das Essen steht nicht auf dem Tisch. Ich lebe allem seit ich 17
Jahre alt bin», erklärt er. Für den Oberstufenschüler bedeutet daser schmeißt den
ganzen Haushalt selbst: Einkäufen, kochen, waschen, putzen. Sein Alltag ist ziemlich
stressig. Seine Freunde verstehen das oft nicht. „Du bist doch jung und lebst nur
einmal“. Die Eltern von Mathias haben sich scheiden lassen. Er wohnte zuerst bei
seiner Mutter. Die zog dann aber in eine andere Stadt «Ich wollte wegen meiner
Freunde bleiben. Außerdem verstand ich mich damals nicht so gut mit ihr», erklärt er.
Sein Vater arbeitet im Ausland. Zu ihm hat, er kaum Kontakt. Im letzten Jahr hat
Mathias ihn nur zwei Wochen gesehen. «Als er einmal wieder zu Besuch war, saß ich
gerade auf meinen gepackten wusste nicht, wohin», erinnert er sich. Der Vater bot,
ihm seine ungenutzte Wohnung im Haus der Großeltern an. Das Angebot gefiel
Mathias: «Nach den Streitereien mit meiner Mutter wollte ich frei und unabhängig
sein. Ich wollte mein eigenes Leben führen.» Am Anfang kümmerte sich noch die
Großmutter um den Jungen. Sie bekochte und bemutterte ihn. «Das wollte ich nicht,
und das habe ich ihr gesagt. Ich wollte mich damals niemandem verpflichtet fühlen.»
Mathias lebt gerne allein, auch wen er wenig Zeit hat. Er engagiert sich als
Schulsprecher. An manchen Tagen hetzt er von Termin zu Termin. Dafür opfert er
seine ganze Freizeit. Tagsüber isst, er oft nichts. Abends muss es dann schnell gehen.
Tiefkühlpizza, Eier und Spaghetti stehen auf seinem Speiseplan ganz oben. «Ich habe
keine Lust für mich alleine zu kochen. Das ist mir zu aufwendig und kostet zu viel
Zeit», bekennt er. Haushalt ist für ihn eigentlich nur Nebensache. Hat er keine Zeit,
bleibt der Abwasch schon mal liegen. Trotzdem hat er alles gut im Griff.Am Fuße des Brocken1
(der Auszug aus dem Buch „Die Harzreise“ von Heinrich Heine)
Die Sonne ging auf. Die Nebel flohen wie Gespenster beim dritten Hahnenschrei.
Ich stieg wieder bergauf und bergab, und vor mir schwebte die schöne Sonne, immer
neue Schönheiten beleuchtend. Der Geist des Gebirges begünstigte mich ganz
offenbar; er wußte wohl, daß so ein Dichtermensch viel Hübsches wiedererzählen
kann, und er ließ mich diesen Morgen seinen Harz sehen, wie ihn gewiß nicht jeder
sah. Aber auch mich sah der Harz, wie mich nur wenige gesehen, in meinen
Augenwimpern flimmerten ebenso kostbare Perlen wie in den Gräsern des Tals.
Morgentau der Liebe feuchtete meine Wangen, die rauschenden Tannen verstanden
mich, ihre Zweige taten sich voneinander, bewegten sich herauf und herab, gleich
stummen Menschen, die mit den Händen ihre Freude bezeigen, und in der Ferne
klang’s wunderbar geheimnisvoll,
verlorenen
Waldkirche3. Man sagt, das seien die Herdenglöckchen, die im Harz so lieblich, klar
Glockengeläute
wie
einer
und rein gestimmt sind.
Nach dem Stand der Sonne war es Mittag, als ich auf eine solche Herde
stieß, und der Hirt, ein freundlich blonder junger Mensch, sagte mir: der große Berg,
an dessen Fuß ich stände, sei der alte, weltberühmte Brocken... Viele Stunden
ringsum liegt kein Haus, und ich war froh genug, daß mich der junge Mann einlud,
mit ihm zu essen. Wir setzten uns nieder zu einem Frühstück, das aus Käse und Brot
bestand; die Schäfchen erhaschten die Krumen4, die lieben blanken Kühlein sprangenum uns herum und klingelten schelmisch mit ihren Glöckchen und lachten uns an
mit ihren großen, vergnügten Augen. Wir tafelten5 recht königlich; überhaupt schien
mir mein Wirt ein echter König, und weil er bis jetzt der einzige König ist, der mir
Brot gegeben hat, so will ich ihn auch königlich besingen.
[...] Wir nahmen freundschaftlich Abschied, und fröhlich stieg ich den Berg
hinauf. Bald empfing mich eine Waldung himmelhoher Tannen, für die ich in jeder
Hinsicht Respekt habe.
У подножия Брокен
(Отрывок из книги "Путешествие по Гарцу" Генриха Гейне)
Солнце взошло. Туманы исчезли, как призраки, когда третий раз пропел
петух. Я снова шел с горы на гору, и предо мной парило прекрасное солнце,
озаряя все новые красоты. Горный дух явно был ко мне благосклонен. Он ведь
знал, что такое существо, как поэт, может пересказать немало чудесного, и он
открыл мне в то утро свой Гарц таким, каким его не каждому дано увидеть. Но и
меня Гарц увидел таким, каким меня лишь немногие видели, на моих ресницах
дрожали жемчужины, столь же драгоценные, как и те, что висели на травинках
лугов. Мои щеки были влажны от утренней росы любви, и шумящие ели понимали
меня, раздвигая свои ветви и качая ими вверх и вниз, как немые, когда они
движеньями рук выражают радость, а вдали звучал таинственный чудесный звон
будто колокол часовни, затерянной в лесу. Говорят, что это колокольчики стад,
звенящие в Гарце особенно нежно, певуче и чисто.
Судя по солнцу, был полдень, когда я набрел на такое стадо, и пастух,
светловолосый милый парень, сказал мне: высокая гора, у подножья которой я
стою, это древний, известный всему миру Брокен… На много часов пути от него
во все стороны нет жилья; и я был очень рад, когда парень предложил мне поесть
с ним. Мы уселись за завтрак, состоявший из хлеба и сыра; овечки подхватываликрошки, веселые белые телки прыгали вокруг нас, лукаво позванивая
колокольчиками, и их большие довольные глаза, глядевшие на нас, смеялись. Мы
позавтракали покоролевски; и вообще мой хозяин казался мне истинным
королем, а так как он единственный король, давший мне хлеба, я и хочу воспеть
его покоролевски.
[...]Мы дружески распростились, и я весело стал подниматься в гору. Скоро
меня встретила роща из елей до небес, а к ним я питаю всяческое уважение.