SMS (Short Message System) war zunächst ein unbeabsichtigtes Nebenprodukt des Mobilfunks. Die erste Kurzmitteilung wurde 1992 in Grossbritannien ver-schickt. Ursprünglich von den Mobilfunkbetreibern gedacht, um ihren Kunden Informationen zukommen zu lassen, wurde SMS rasch eine eigenständige Kom¬munikationsform. Vor allem Jugendliche entdeckten schnell die verschiedenen Vor¬teile, die SMS bietet, und verhalfen so dem neuen Medium zu einer beträchtlichen Popularität.
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SMSKommunikation in der Schweiz
SMS (Short Message System) war zunächst ein unbeabsichtigtes
Nebenprodukt des Mobilfunks. Die erste Kurzmitteilung wurde 1992 in
Grossbritannien verschickt. Ursprünglich von den Mobilfunkbetreibern
gedacht, um ihren Kunden Informationen zukommen zu lassen, wurde SMS
rasch eine eigenständige Kommunikationsform. Vor allem Jugendliche
entdeckten schnell die verschiedenen Vorteile, die SMS bietet, und verhalfen so
dem neuen Medium zu einer beträchtlichen Popularität. Besonders beliebt ist
dabei das Versenden von Glückwünschen oder Grüssen an Festtagen. So
wurden z. B. über Neujahr 2004 in der Schweiz 66,4 Millionen SMS verschickt.
Die SMSTechnologie ermöglicht das Versenden und Empfangen von Textnach
richten unter Mobiltelefonen. Die Länge der Kurzmitteilung ist bei
handelsüblichen Geräten aus Kapazitätsgründen auf 160 alphanumerische Zeichen
beschränkt (inklusive Leerstellen). Mit Mobiltelefonen der neusten Generation ist
es jedoch möglich, mehrere Nachrichten zusammenzuhängen und gemeinsam zu
versenden. Der Text wird mit Hilfe der Handytastatur eingegeben, was das
Schreiben relativ umständlich macht: Mehrfachbelegung ermöglicht die
Verteilung aller Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen auf die zwölf Tasten der
Tastatur. Gross und Kleinschreibung sind meist funktional bedingt und müssen
extra eingestellt werden: Das Handy lässt sich so einrichten, dass der ganze Text
durchgehend gross oder klein geschrieben wird. Einige neue Telefone
unterstützen die korrekte Gross und Kleinschreibung, indem z.B. nach jedem
Punkt oder Frage bzw. Ausrufezeichen automatisch der erste Buchstabe des
nächsten Wortes gross geschrieben wird.Die SMSKommunikation ist also eine
indirekte Kommunikation. Die Nachrichten werden jedoch im Allgemeinen
innerhalb von Sekunden übermittelt, so dass zwischen zwei Personen dennoch
eine Art Dialog entstehen kann. Diese Art Kommunikation ist vergleichbar mit
dem Schreiben von Zettelchen unter der Schulbank. Obwohl der SMS
Kommunikation in der Forschung mittlerweile eine beträchtliche
Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist die SMSKommunikation in der Schweiz
bisher noch weitgehend unerforscht. Man kann aber trotzdem feststellen, welche
sprachlichen Umgangsformen heutzutage von Schweizer Jugendlichen in der
SMSKommunikation verwendet werden. Somit kann die Arbeit eine Anregung
für weiterführende Untersuchungen sein.
Die SMSKommunikation unterscheidet sich vor allem bezüglich der Länge
stark von den übrigen schriftlichen Kommunikationsformen wie Brief oder E
Mail. Der beschränkte Platz der Nachrichten führt dazu, dass sprachliche
Normen nicht eingehalten werden. Daraus lässt sich jedoch nicht schliessen, dass
eine Unterhaltung per SMS vollkommen chaotisch abläuft. Die SMS
Kommunikation ist vielmehr eine Optimierung der verschiedenen Möglichkeiten, welche das neue Medium bietet. In Kurzmitteilungen werden Elemente von
unterschiedlichen anderen Kommunikationsformen vereinigt. So erkennt man in
SMSNachrichten Ähnlichkeiten mit EMail, Chat oder Brief, aber auch mit dem
Telefon bzw. der Telegrafie.
Die Mobilfunktechnik ermöglicht dem Empfänger einer Kurzmitteilung, unmit
telbar zu erfahren, von welcher Nummer die Nachricht abgeschickt wurde. Falls er
diese Nummer bereits gespeichert hat, wird anstelle der Handynummer der Name
des Absenders angezeigt. Die Setzung des eigenen Namens am Schluss der Nach
richt wäre somit bloss eine Verschwendung von Platz in einem Text, der ohnehin
kurz gehalten werden muss. Trotzdem zeigen die Umfrageergebnisse, dass sowohl
zur Begrüssung als auch zur Verabschiedung eine Vielzahl an Grussformeln ver
wendet wird. In 41% der Nachrichten werden entweder Begrüssungs oder Ver
abschiedungsformeln oder beides zusammen verwendet. Die Begrüssungsformeln
lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Die Mehrheit besteht aus >konventionellen<
Begrüssungen, welche ähnlich einer Begrüssung in einem Brief gehandhabt
werden.
Eine andere Art der Begrüssung ist eher kumpelhaft, ein >Anhauen< des
Empfängers, das stark der mündlichen Kommunikation ähnelt.
Tabelle l dokumentiert die Häufigkeit der verschiedenen Begrüssungsformen
in der Rede der Jugendlichen. Am häufigsten wird eine Nachricht, genau wie
in einem Brief, mit einer Anrede und dem Namen des Empfängers begonnen.
Relativ häufig wird jedoch auch nur die Anrede verwendet und auf den Namen
verzichtet. Dies entspricht wiederum eher einem Gespräch unter Freunden, in
welchem man den Gesprächspartner selten beim Namen nennt, um ihn zu
begrüssen. Eine ähnliche Form ist auch die Anrede vom Typ >Hey du<,
welche den Empfänger zwar direkt anspricht, ihn jedoch nicht beim Namen
nennt.
Tabelle 1: Begrüssungsformeln
Art der Begrüssung
Anrede + (Kose)Name
Andere
Andere+ Du
Variante der Anrede
Hey; Hei; Hol; Hallo; Halo; Liebe; Salü;
Mörgeli; Guete morge;
Hey; Hej; Hei; Hi; Hallo; Halo; Soli;
Ciao; Sätü; Morge
Hey; Hoi; Sali;
Tabelle 2 dokumentiert die Vielzahl von Möglichkeiten für die Verabschiedung,
die im Korpus vorkommen. Auch bei der Verabschiedung wird in SMS
Nachrichten häufiger auf den Namen des Absenders verzichtet. Bei der Art des Grusses ist auffallend, dass dieser in vielen Fällen im Diminutiv verwendet wird.
Dies führt zu einer >Verniedlichung< des Grusses und hebt ihn somit von einer
starren Grussformel ab.
Tabelle 2: Verabschiedungsformeln
Art der Verabschiedung
Gruss + (Kose)Name
Gruss
Grussabkürzungen
Grussabkürzung + (Kose)Name
Inflektion + Wünsche
Variationen der Verabschiedung
Grues; Liebe Gruess; Grüäßli, Liebi
grüessli; Liebe grüße von; Gruss; Bis
morn; En schöne Obe; Liebs Grüessli
Grüessii; Grüößli; Liebi Gröess;
Grues; Grüssli; Gruß; Gruss, Greetz;
Es iiebs Grüessli; Ganz liebs Grüeßli;
Bis denn; see ya; bye
LG (—Liebe Gruess); GD (Grüsse
Dich); CU 18er (see you later); C u
2morrow (see you tomorrow); Mfg
(Mit freundlichen Grüßen)
LG; Hdg (Habe dich gern); Hdgggfl
(Hob dich ganz ganz fest lieb);
LG + Fröhliche Weihnachten; De bis
am mänti; Habs schön und vüu spass;
Wünsche dir e schöne Obe
Die Analyse der im Korpus verwendeten Begrüssung und Verabschiedungsfor
meln zeigt, welche in der SMSKommunikation sehr oft verwendet werden.
Man kann sagen, dass in einem mehrzügigen SMSDialog der Gesprächspartner
meistens nur am Anfang begrüsst und am Ende des Dialoges wieder
verabschiedet wird. Innerhalb eines Dialoges steht meistens kein Gruss. Dies gilt
auch für den Fall, dass nur eine kurze Information mitgeteilt wird: Grussformeln
werden weniger verwendet, um eine formale Höflichkeit einzuhalten, sondern um
die zwischen menschliche Bedeutung einer Nachricht zu verstärken. Eine nette
Begrüssung bzw. Verabschiedung ist ein Zeichen von Freundschaft oder
Zuneigung gegenüber dem Gesprächspartner.
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