Heinrich Heine — Dichter und Kämpfer
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Heinrich Heine — Dichter und Kämpfer

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27.01.2020
Heinrich Heine —  Dichter und Kämpfer
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Heinrich Heine —  Dichter und Kämpfer

 

    Düsseldorf am Rhein. Hier wurde am 13. Dezember 1797 der größte deutsche Lyriker des 19. Jahrhunderts Heinrich Heine geboren. Er schrieb bildhaft über sich selbst, dass er der erste Mensch des 19. Jahrhunderts sei, weil über seiner Wiege “die letzten Mondstrahlen des 18. und das erste Morgenrot des 19. Jahrhunderts spielten”.

    Seine Mutter war eine gebildete, viel belesene Frau. Sie konnte Latein und Englisch, liebte Gedichte sehr.

    Schon in der Kindheit zeichnete sich Heine durch große Begabung und Fleiß aus. Er las viel und gern und malte auch gut.

    In seiner Kindheit verkehrte Heine mit Angehörigen aller sozialen Schichten der Stadt. Seine Freunde aber waren Kinder einfacher Leute. Er liebte auch seine Amme Zippel sehr, die ihm viele Märchen und Sagen erzählte und schöne Volkslieder sang.

    Die Eltern wollten aus dem Jungen einen erfolgreichen Kaufmann machen. Im Elternhaus hörte er oft Gespräche über Geld, englische Stoffe,

    Der Bruder des Vaters, Salomon, war ein Hamburger Bankier. Nach dem Lyzeum sollte Heine im Geschäft seines Onkels Salomon Heine den Kaufmannsberuf erlernen. Aber der Junge zeigte kein Interesse für den Handel.

    Seine Lage im Haus des reichen Bankiers verschlechterte sich, als der Onkel erfuhr, dass der arme Junge sich in seine Tochter verliebte.

    Amalie wuchs in dem Haus auf, wo das einzige Maß des Menschenwertes der Reichtum war. Sie wollte von dem armen Vetter nichts wissen und machte sich lustig über seine Verse, die er ihr widmete. Sie zeigte ihm, dass er zu ihr nicht passte.

    Als der Onkel sah, dass aus Heinrich kein Kaufmann werden kann, erlaubte er ihm, an die Universität zu gehen und gab ihm das Geld zum Studium.

    So ging Heine auf die Universität nach Bonn, wo er auf Wunsch seiner Eltern und des Onkels Salomon die Rechtswissenschaft studieren sollte.

    In Bonn widmete er sich mehr der Literatur. Wegen der Beteiligung an geheimen Versammlungen wurde er von der Universität verwiesen. Er setzt sein Studium in Berlin und dann in Göttingen fort.

    1827 erscheint seine Gedichtsammlung “Buch der Lieder”, das schöne Denkmal seiner Liebe. Viele schöne Zeilen widmet er seiner Kusine Amalie. Das ist ein lyrisches Tagebuch eines liebenden Herzens.

    Nach Beendigung der Universität erhielt Heine den wissenschaftlichen Grad eines Doktors der Rechtswissenschaften. Er fährt nach Hamburg in der Hoffnung, eine Arbeit an der Universität zu finden. Das war nicht leicht. Weder Hamburg noch Berlin nahm Heine auf. Die deutschen Reaktionäre hatten in ihm ihren Feind erkannt.

    Heine reiste viel. Er wollte das Leben des Volkes kennen lernen. In den “Reisebildern” beschreibt er nicht nur die Schönheiten der Natur, sondern auch das schwere Volksleben. Er sagt, dass er von den Bergen, wo die Hütten stehen, lachend auf die Paläste niederschauen will. Er verspottet die philisterhaften Vorstellungen von Himmel und Hölle, die die Väter der Kirche verbreiten.

    Die Regierung verbietet seine Bücher “auf ewige Zeiten”.

    Da erreichte ihn eines Tages die frohe Nachricht: In Frankreich war die Julirevolution ausgebrochen und der König gestürzt worden. Von nun an verließ ihn nicht mehr der Gedanke, nach Paris zu gehen, um alles mitzuerleben, mitzufühlen und mit eigenen Augen zu sehen: “Jetzt weiß ich wieder, was ich will, was ich soll, was ich muss... Ich bin der Sohn der Revolution... Ich bin... Schwert und Flamme!”

    Am 1. Mai 1831 verlässt er Hamburg und fährt nach Paris, wo er dauernden Wohnsitz nimmt und als Korrespondent der “Allgemeinen Zeitung” und französischer Journale seinen Unterhalt verdient.

    In Paris lernte er Crescentia Eugenie Mirat (Mathilde) kennen, eine einfache französische Arbeiterin, seine spätere Lebensgefährtin. Sie war 18 Jahre jünger als Heine.

    Eines Tages wird er ihr ein Billettdoux verschwiegen zugesteckt haben — das sie nicht lesen konnte. Eines Abends wird er ihr die ersten heimlichen Blumen zum Fenster hinaufgereicht haben.

    Sie konnte weder lesen noch schreiben. Aber sie hatte Phantasie und Temperament. Sie war ein schönes Mädchen. Er hatte sie Nacht für Nacht im Arm — und konnte sie nicht erobern. Er war sehr verliebt, schmerzlich verliebt wie alle großen Liebenden. Sie kannte diese Liebe nie. Sie war ewig ein Kind. Sie liebte Papageien und schöne Kleider und noch tausend andere schöne Dinge der schönen Welt. Sie schien sich nur für Papageien zu interessieren. Er litt an der Liebe und vergiftete einmal aus Eifersucht ihren Papagei.

    Er ist mit ihr ins Dorf Vinot gefahren. Er kramte an der Stätte ihrer Jugend aus der Truhe ihrer Mutter das Hemdchen jenes Babys heraus, das jetzt seine Frau war — und betrachtete dieses Hemdchen zu Haus, am Schreibtisch, während ihrer Abwesenheit, wie die Reliquie einer Göttin. Er ging mit ihr in Konzerte und auf Bälle, obwohl er nicht tanzte.

    Um den 20. 12. 1843 lernte Heine Karl Marx kennen, der ebenfalls nach Paris kam, weil er in Deutschland verfolgt wurde. Oft besuchte der Dichter den großen Denker und unterhielt sich mit ihm über die wichtigsten Probleme ihrer Zeit.

    Hier erfuhr er vom Tod seines Vaters. Der Tod des Gatten hat die Mutter gebrochen. Und Heinrich konnte ihr mit nichts helfen. 13 Jahre war er in der Heimat abwesend. 40 Tage verbrachte er heimlich bei der Mutter. Es war gefährlich, länger in Deutschland zu bleiben. Er würde sofort verhaftet, hätte die Polizei von ihm erfahren.

    Unter dem Eindruck dieses kurzen Wiedersehens schuf er sein hervorragendes Poem “Deutschland. Ein Wintermärchen”. Nichts hat sich in seiner Heimat während der Zeit seiner Abwesenheit verändert. Der zutiefst reaktionäre preußische Absolutismus herrscht nach wie vor, die Rückständigkeit und Zersplitterung des Landes sind geblieben ebenso wie auch die heuchlerische Kirchenpredigt, die alten Sitten und Bräuche. Der Dichter schüttet seinen Spott aus, und dieser Spott ist bitter und zugleich traurig. Heinrich spricht über das deutsche Volk etwas verächtlich, nennt es “einen großen Lümmel”. In diesen Zeilen fühlt man einen tiefen Schmerz des Dichters um das deutsche Volk, das so betrogen wird.

    Heine deutet in bildhafter Form auf die soziale Funktion der christlichen Religion: die Armen und Ausgebeuteten werden in steter Unterwerfung gehalten mit dem Hinweis auf das ewige glückliche Leben nach dem Tod.

    Heine will die Kräfte des Volkes, seinen Willen zum Kampf erwecken. Der Dichter träumt von einem vollen und vielseitigen Leben für alle Menschen — vom Himmelreich auf Erden. Er träumt von dem freien, einheitlichen, demokratischen Deutschland ohne Könige und Kaiser, ohne jegliche Ausbeutung.

    Die letzten 8 Jahre seines Lebens war Heine an das Krankenlager gefesselt, das er “Matratzengruft” nannte.

    Die Krankheit des Dichters entwickelte sich inzwischen weiter. Die Sehkraft verschlechterte sich steil, die Gesichtslähmung erschwerte die Sprechfähigkeit so, dass Heine, lange Abende mit seiner Frau am Kamin verbringend, kein einziges Wort sagen konnte.

    Der Dichter war zur vollen Unbeweglichkeit verdammt. Man musste an eine besondere Einrichtung des Bettes denken, das Heine mit bitterer Ironie “Matratzengruft” nannte.

    Zur vollen Unbeweglichkeit verdammt, halbblind, gab er den Kampf nicht auf, ergab sich nicht, verteidigte bis zum letzten Atem die gerechte Sache. Da er nicht mehr lesen und schreiben konnte, diktierte er einem Sekretär.

    Man erzählt, wie ein gewisser Besucher, der wahrscheinlich auf Worte der Reue wartete, Heine nach seiner Haltung zum Gott fragte und wie der Dichter unverzüglich parierte: “Seien Sie ruhig, Gott wird mich verzeihen — das ist sein Beruf”.

    Ein Monat vor seinem Tod schreibt er eigenhändig einen Brief an die Mutter und tröstet wie immer die Alte: ”Meine Gesundheit verschlechtert sich nicht.”

    Heine arbeitete bis zum letzten Tag, und die letzten Worte des Dichters waren: “Papier und Bleistift!”.

    Er starb um 5 Uhr am 17. Februar 1856.

    Der Dichter wurde laut seines Vermächtnisses auf dem Friedhof Montmartre begraben. Auf seinem schlichten Grabstein stehen die Worte: Henri Heine [an´ri: ´haine].

    Die Poesie Heines lockte viele Komponisten. Einige seiner Gedichte wurden mehr als 10-mal vertont. Es gibt rund 5000 Vertonungen von Heines Gedichten. Allein das Gedicht “Du bist wie eine Blume” wurde 255-mal vertont.

    Die reaktionäre deutsche Bourgeoisie, gegen die Heines scharfe Satire gerichtet war, versuchte ihn als großen politischen Dichter totzuschweigen.

    Als der Faschismus 1933 zur Macht kam, wurden die Werke des großen deutschen Dichters auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

 

 

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