Das Osterfest
Ostern ist das wichtigste Fest der Christen,
sie feiern die Auferstehung Jesu. Doch woher
kommt der Name, und was hat es mit dem
Osterhasen, den Ostereiern und dem
Osterfeuer auf sich?
Das Fest der Morgenröte?
Woher das Wort „Ostern“ kommt, ist nicht ganz klar. In vielen anderen Sprachen geht
der Name des Festes zurück auf das jüdische Pessachfest. Die deutsche Bezeichnung
dagegen ist vielleicht verwandt mit dem Wort „Osten“ in seiner ursprünglichen
Bedeutung: „Morgenröte“. Das passt auf jeden Fall gut zur christlichen Idee der
Auferstehung und des Neuanfangs, die mit Ostern verbunden ist.
Alles hängt von Ostern ab
Im Jahre 325 rief der römische Kaiser Konstantin I. ein Konzil in Nicäa, dem heutigen Iznik in der Türkei, ein. Dort
wurde unter anderem das Datum des Osterfestes festgelegt. Seitdem fällt der Ostersonntag auf den ersten
Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Und von hier aus werden alle anderen beweglichen christlichen
Feiertage wie zum Beispiel Pfingsten bestimmt.
Der Osterhase
Heutzutage kennt ihn jedes Kind: Es gibt ihn als Schokoladen- oder Marzipanhasen, als Hasenkuchen
oder als Helden zahlreicher Bilderbücher. Und am Ostersonntag versteckt er die Ostereier im heimischen
Garten oder im Wohnzimmer. Doch wieso bringt eigentlich ein Hase die Eier?
Eine städtische
Erfindung
Das Ostereiersuchen
war vermutlich keine
Erfindung vom Land,
denn Bauernkindern
konnte man kaum
weismachen, dass die
Eier von Hasen und
nicht von Hennen
stammen.
Normalerweise sind
Hasen sehr scheu,
doch nach einem
harten Winter
kommen sie auch in
die Städte und
Gärten, um Futter zu
suchen. So könnte die
Geschichte, dass sie
Zu schön zum Essen
Ostern gilt bei den Christen als Sinnbild für neues Leben. Dass der Feldhase zum
Symbol für das Fest wurde, geht auf seine Fruchtbarkeit zurück: Häsinnen können
nämlich mehrmals im Jahr bis zu acht Junge zur Welt bringen. Eier legen sie zwar
nicht, aber angeblich sind sie Spezialisten beim Färben und Verstecken.
Der Eierlieferant
Seinen Aufstieg zum Eierbringer erlebte der Osterhase vor allem im 19. Jahrhundert.
Erste Belege für seine Existenz stammen aber schon aus dem Jahr 1682 und wurden
von dem Mediziner Georg Franck von Frankenau überliefert. In seinem medizinischen
Bericht „De ovis paschalibus – von Ostereiern“ schildert er den Brauch und warnt davor,
zu viele Eier zu essen. Das sei schädlich für die Gesundheit.
Rund ums Ei
In der Kulturgeschichte der Menschen trifft man schon früh auf das Ei. Bereits in
vorchristlicher Zeit waren sie als Grabbeigaben populär, symbolisierten sie doch den
Beginn eines neuen Lebens. Im Mittelalter überreichten die Bauern an Ostern ihren
Herren Eier, damit bezahlten sie die Abgaben für ihr Lehen. So entstand der heutige
Brauch, Ostereier zu verschenken.
Osterhasen im Akkord
Mittlerweile ist Ostern längst zum großen Geschäft geworden. Schokoladeneier und
Osterhasen werden am Fließband produziert, im Supermarkt stehen sie in den Regalen,
sobald die letzten Weihnachtsmänner weggeräumt wurden. Es gibt ausgefallene
Varianten wie diese Muskelmänner, die allerdings nicht jedem gefallen. Die meisten
Deutschen mögen am liebsten die bekannten Goldhasen, verrät die Statistik.
Bekannt bei Alt und Jung: der
Goldhase
Diese Schokohasen eines bekannten Schweizer Schokoladenherstellers werden zu
Ostern im vertraut klassischen Outfit in ihre Nester hüpfen. Das Design hat sich über
viele Jahre kaum verändert, Favorit bei den Kunden ist der „freundlich guckende
Sitzhase“. Erwachsene bevorzugen diesen Hasen, weil sie ihn aus der eigenen Kindheit
kennen.
Das Osterlamm
Während das Osterei erst seit wenigen hundert Jahren auf der Speisekarte steht, kommt
das Osterlamm schon viel länger auf den Tisch. Dieser Brauch ist aus dem Ritual der
Juden entstanden, das Tier zum Passach-Fest zu schlachten und zu verspeisen. In der
christlichen Kirche ist es symbolisch zum Lamm Gottes geworden. Heute kamm man es
überall auch als Gebäck kaufen.
Das Osterfeuer
Der Ursprung dieses Brauches, ist nicht ganz geklärt. Das Feuer könnte als Symbol für die
Sonne, die das Leben auf der Erde und den Frühling ermöglicht, stehen. In Deutschland
gibt es ganz unterschiedliche Traditionen: Im Weserbergland rollen die Menschen
brennende Räder ins Tal, in anderen Gegenden binden sie eine Strohpuppe ans
brennende Kreuz, die den Jesus-Verräter Judas darstellen soll.
Politisches Ostern
Mit Ostern verbunden sind auch die Ostermärsche. In Deutschland und anderen Ländern
gehen die Menschen an den Osterfeiertagen auf die Straße, um für den Frieden zu
demonstrieren. In Deutschland hatte die Bewegung ihren Höhepunkt zwischen 1979 und
1983, als Zehntausende gegen die Lagerung von US-amerikanischen Atomwaffen in
Deutschland demonstrierten.