Deutsche Volkssagen
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26.01.2020
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DEUTSCHE VOLKSSAGEN

Der Rattenfänger von Hameln

 

    Im Jahre 1284 kam in die Stadt Hameln ein fremder Mann. Er hatte ein buntes, vielfarbiges Kleid an und stellte sich dem Magistrat als Rattenfänger vor. Er versprach, für eine bestimmte Geldsumme die Stadt von allen Ratten und Mäusen zu befreien. Die Bürger freuten sich und waren bereit, ihm die genannte Summe zu zahlen.

    Der Rattenfänger nahm eine Pfeife aus der Tasche und pfiff. Da liefen die Ratten und Mäuse aus allen Häusern heraus und sammelten sich um den Mann herum. Er ging zum Stadttor hinaus, und sie liefen alle hinter ihm her. So führte er sie an die Weser und ging ins Wasser hinein. Die Tiere folgten ihm und ertranken im Fluss.

    Nun war die Stadt von den Ratten und Mäusen befreit, und der Rattenfänger wollte sein Geld bekommen. Die Bürger wollten ihm aber das Geld nicht auszahlen. Da wurde er sehr böse und ging weg.

    Am 26. Juni, morgens früh um 7 Uhr, erschien er wieder. Er war jetzt wie ein Jäger gekleidet und hatte einen roten Hut aufgesetzt. Er ging durch die Straßen der Stadt und pfiff auf seiner Pfeife. Diesmal kamen aber nicht Ratten und Mäuse aus den Häusern heraus, sondern Kinder vom vierten Jahr an, Knaben und Mädchen in großer Zahl. Auch die Tochter des Bürgermeisters war unter ihnen. Alle Kinder liefen hinter dem Rattenfänger her zum Stadttor hinaus. Er führte sie weit über die Felder und in einen Berg hinein, wo er mit ihnen verschwand.

    Das alles hatte ein Kindermädchen gesehen, das mit einem kleinen Kind auf dem Arm zuerst auch mitgegangen, dann aber zurückgekommen war. Es brachte die böse Nachricht in die Stadt. Die Eltern liefen vor alle Stadttore hinaus und suchten überall nach ihren Kindern. Die Mütter weinten. Der Magistrat schickte Leute in andere Städte und Dörfer, um zu erfahren, ob man die Kinder gesehen habe. Aber alles Suchen war ergebnislos. Die Straße, durch die die Kinder zum Tor hinauszogen, hieß noch im 18. Jahrhundert die Stille Straße, denn dort durfte man nicht tanzen, und keine Musik durfte dort spielen.

    Die Bürger von Hameln haben dieses Ereignis im Jahre 1284 in ihr Stadtbuch eingetragen und am Rathaus eine Tafel angebracht, die davon berichtete.

 

Der Mäuseturm

    Auf einer Insel im Rhein, nicht weit von der Stadt Bingen, befindet sich ein alter Turm, der “Mäuseturm” genannt.

    Über diesen Turm wird im Volke folgendes erzählt.

    Vor vielen, vielen Jahren lebte in der Stadt Mainz ein reicher und hartherziger Bischof. Er hieß Hatto.

    Einmal gab es im Lande den ganzen Sommer hindurch keinen Regen. Das Gras auf den Wiesen und das Getreide auf den Feldern wurde gelb und vertrocknete.

    In diesem Jahr konnten die Menschen nichts ernten. Sie hatten bald kein Brot mehr. Im Herbst begann bereits die Hungersnot. Viele starben. Der reiche Bischof aber hatte alle Scheunen voll Getreide, das die Bauern der umliegenden Dörfer im vorigen Sommer für ihn geerntet hatten. In seinem Schloss am Rhein veranstaltete Hatto jetzt oft Feste, während die Menschen um ihn herum den Hungertod starben.

    Da kamen eines Tages die unglücklichen Menschen zu ihrem Bischof und baten ihn um Brot. Doch der hartherzige Mann ließ die armen Leute aus seinem Schloss vertreiben. Aber sie kamen immer wieder. Der Bischof lachte anfänglich über die “hungrigen Mäuse” und beschloss dann sich für immer von ihnen zu befreien.

    Er lud die Armen zu einem Mittagessen in eine große Scheune ein. Als die Menschen versammelt waren, schloss er die Tür ab und ließ die Scheune mit den Unglücklichen verbrennen. Die Menschen weinten und schrien laut. Der Bischof aber lachte und rief: “Ei, wie die hungrigen Mäuse pfeifen!”

    Bald hörte man keine Schreie mehr, alle waren tot. Der böse Bischof war sehr zufrieden und feierte mit seinen Freunden ein neues lustiges Fest.

    Plötzlich kamen seine Diener und meldeten erschrocken: “Unzählige Mäuse haben das Schloss überfallen. Sie vernichten alles auf ihrem Wege.” Der Bischof wurde blass vor Angst. Durch einen unterirdischen Gang flüchtete er ans Ufer des Rheins. Dort bestieg er ein Boot und ruderte zu der Insel mit dem hohen Turm hinüber. Er glaubte hier gerettet zu sein. Bald aber erblickte Hatto Tausende Mäuse, die auf die Insel zuschwammen. Zitternd vor Angst lief der Bischof in den Turm und verschloss die Tür fest hinter sich.

   Aber auch das konnte ihn nicht retten. Die Mäuse drangen in den Turm ein.

   Das war das Ende des bösen Bischofs.

   Seit dieser Zeit nennt man den Turm auf der Rheininsel den Mäuseturm. So berichtet eine alte Sage.

 

Wie entstand das Siebengebirge?

Eine Rheinsage

    Wer den Rhein hinunterfährt, erblickt schon aus der Ferne am rechten Rheinufer das Siebengebirge.

    Viele schöne Sagen sind um das Gebirge entstanden. Eine dieser Sagen berichtet folgendes.

    Vor vielen, vielen Jahren mündete der Rhein nicht in die Nordsee. Er floss nur bis zu der Stelle, wo heute das Siebengebirge liegt. Dort standen nämlich damals hohe Berge, und der Rhein konnte nicht weiter. So war hier ein großer, tiefer See entstanden.

    Eines Tages kamen aus einer anderen Gegend sieben Riesen. Sie waren außerordentlich stark. Die Riesen beschlossen, der ganzen Welt ihre Kraft zu zeigen und dem Rhein den Weg zum Meer freizugraben. Sie nahmen ihre großen Spaten und machten sich früh am Morgen an die Arbeit. Bis zum Abend war alles getan. Nun konnte der Rhein weiterfließen, bis in die Nordsee.

    Nach der Arbeit machten die Riesen ihre Spaten sauber. Es fiel aber dabei von den sieben Spaten so viel Erde auf den Boden, dass davon sieben Berge liegen blieben. Bis auf den heutigen Tag sieht man immer noch diese sieben Berge am Rhein.

 


Wie die Schlangen

aus dem Spreewald verschwanden

    Früher gab es im Spreewald so viel Schlangen, dass sie eine Katastrophe waren. Die Leute wussten nicht, was sie machen sollen, es half nichts. Da kam einmal ein Mann. Der sagte: “Ich will euch die Schlangen vertreiben aber nicht früher als am ersten Mai.” Die Menschen waren darüber sehr froh. Sie mussten eine große Grube graben und darüber ein Brett legen. Als der erste Mai gekommen war, sagte der Mann zu den Menschen: “Aus allen Himmelsrichtungen werden die Schlangen mit ihren Königen kommen. Beginne ich meine Zauberei, so werden sie auf mich springen. Dabei werden sie aber in die Grube fallen. Es kann sein, dass ich dabei auch hineinfalle. Dann muss ich sterben. Werft aber, wenn ich in der Grube bin, sofort Erde hinein, damit mich die Schlangen nicht zu sehr beißen.”

    Der Mann trat auf das Brett, das über der Grube lag, nahm seine Flöte und spielte eine wunderschöne Melodie. Danach neigte er sich dreimal nach allen Seiten und spielte wieder auf seiner Flöte.

    Da kamen sehr viele Schlangen von allen Seiten herbei, voran die Schlangenkönige mit goldenen Kronen. So was hatten die Menschen nie gesehen. Alles glänzte. Die Schlangen sprangen auf den Mann, verfehlten ihn aber und fielen in die Grube. Aber plötzlich schrie er auf und fiel in die Grube. Da liefen die Menschen herbei, warfen die Grube zu und und verschütteten die Schlangen zusammen mit dem Mann.

   Seit dieser Zeit gibt es keine Schlangen im Spreewald.

 

 

 


Die Sage von Wilhelm Tell

    Kennen Sie den Namen Wilhelm Tell? So hieß der legendäre Nationalheld des Schweizer Volkes im Befreiungskampf gegen Österreich im 14. Jahrhundert. Er wurde in vielen Sagen und Legenden besungen. Friedrich Schiller widmete ihm eines seiner Dramen. Auf dem Hauptplatz in Altdorf wurde Tell zu Ehren ein Denkmal errichtet. Ihm liegt eine interessante Legende zu Grunde.

    Einmal kam Wilhelm Tell nach Altdorf. An der Hand führte er seinen kleinen Sohn.

    Als sie über den Hauptplatz gingen, sahen sie dort eine lange Stange. An dieser Stange hing der Hut des Landvogtes Geßler. Dieser böse Landvogt wollte, dass alle vor ihm Angst hatten. Die Menschen, die an dieser Stange vorbeigingen, mussten seinen Hut grüßen. Wer das nicht machen wollte, wurde bestraft.

    Wilhelm Tell aber ging an der Stange vorbei, ohne den Hut zu grüßen. Das sahen die Soldaten Geßlers. Man führte Tell zum Landvogt.

    Tells Tapferkeit und Freiheitsliebe waren allen bekannt, und Geßler hatte Angst vor diesem Mann. Deshalb freute er sich über die Möglichkeit, Tell seine Macht zu zeigen. Er sagte: “Ich weiß, Tell, du kannst sehr gut schießen. Nun will ich dir ein Ziel geben, wo du deine Kunst am besten zeigen kannst. Du sollst einen Apfel vom Kopfe deines Sohnes abschießen.”

    Sie gingen zum Hauptplatz von Altdorf. Tell nahm zwei Pfeile heraus, legte den Apfel auf den Kopf des Sohnes, zielte und schoß.

    “Der Apfel ist gefallen! Der Apfel ist gefallen!” riefen die Menschen auf dem Platz. Alle waren stolz auf Tell und freuten sich über seine Kunst.

    Jetzt konnte er weitergehen. Da fragte ihn plötzlich der Landvogt: “Und wozu hast du dir den zweiten Pfeil genommen?”

    “Er war für dich! Wenn ich mit dem ersten Pfeil meinen Sohn tötete, würde ich auch dich töten.”

    Für solche Worte sollte Tell ins Gefängnis. Aber unterwegs tötete er den bösen Landvogt.


 

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DEUTSCHE VOLKSSAGEN Der Rattenfänger von

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Jetzt konnte er weitergehen. Da fragte ihn plötzlich der

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26.01.2020