Die deutschen Landschaften sind außerordentlich vielfältig und reizvoll. Niedrige und hohe Gebirgszüge wechseln mit Hochflächen, Stufenländern, Hügel-, Berg- und Seenlandschaften sowie weiten, offenen Ebenen. Von Norden nach Süden unterteilt sich Deutschland in drei große Landschaftsräume:
a)ganz flache Gebiete überwiegen im Norden und auf den vorlagerten Inseln im Westen,
b)Hügelland und Mittelgebirge in der Mitte,
c)Hochgebirge im Süden.
An der Nordseeküste ist das Land sehr flach. Man hat deswegen Deiche gebaut, die das Land und die Menschen vor dem Wasser schützen sollen. Das norddeutsche Tiefland erstreckt sich von der dänischen Grenze bis zu den Städten Köln im Westen und Cottbus im Osten.
Es folgt eine große Mittelgebirgslandschaft, mit Bergen bis zu 1200 m Höhe (Harz, Erzgebirge, Schwarzwald, Schwäbische Alb, Thüringer Wald, Elbsteingebirge, Zittauer Gebirge, Vogtland). Die Mittelgebirgsschwelle trennt den Norden vom Süden Deutschlands. Sie geht in das süddeutsche Alpenvorland über.
Südlich der Stadt München beginnen die Alpen. Hier liegt auch der höchste Berg Deutschlands: die Zugspitze. Sie ist 2962 m hoch.
Insgesamt umfassen die Alpen ein Gebiet von 220000 Quadratkilometern. Der größte Teil liegt jedoch nicht in Deutschland, sondern in Frankreich, der Schweiz, Österreich und Italien.
Die Ostsseküste ist ein traditionelles Erholungsgebiet. Die wichtigsten Inseln der Ostseeküste sind Hiddensee, Rügen und Usedom.
Die Insel Rügen (926 km2) ist die größte und landschaftlich schönste Insel der BRD. Eigentlich ist sie keine richtige Insel mehr: Seit 1936 verbindet der Rügendamm die Insel mit dem Festland.
Die höchste Erhebung der Insel ist der 161 m hohe Piekberg bei Hagen auf Jasmund, der Trenzer Berg nördlich der Hafenstadt Saßnitz erreicht 148 m, der Königsstuhl — die wohl bekannteste Erhebung Rügens — kommt auf 119 m.
Sehenswert sind die Kreidefelsen im Norden, die weiß aus der Steilküste emporragen. Die rügensche weiße Schreibkreide entstand vor etwa 80 Millionen Jahren, als das Gebiet im Norden Mitteleuropas von ausgedehnten Wassermassen überflutet war. Die Rügener Kreidelager gehören zu den größten Europas.
Für Naturfreunde ist Rügen ein Paradies, denn es bietet botanische Kostbarkeiten, die anderorts nur selten zu finden sind. Reich ist auch die Tierwelt Rügens, besonders die Vögel. Auf einigen kleinen Inseln haben Vögel, die vom Aussterben bedroht sind, eine Heimat gefunden. Zahlreiche kleine, abseits gelegene Inseln bieten den Vögeln die Möglichkeit, ungestört zu brüten. Im Spätherbst sammeln sich hier Zehntausende Enten, Gänse und Schwäne für ihren Zug nach Süden.
Zu den wichtigen Erwerbszweigen der Inselbewohner gehört traditionell der Fischfang. Ein weiterer Industriezweig von überregionaler Bedeutung ist in dem Gebiet um Saßnitz angesiedelt: die Schlämmkreidegewinnung. Schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts betrieben mehrere kleine Betriebe den Kreideabbau.
Auf der Insel Usedom soll der Sage nach die im Meer versunkene reiche Handelsstadt Vineta liegen.
Der Spreewald, die ehemals sumpfige Ebene 100 km südöstlich von Berlin, ist eine überaus reizvolle Niederungslandschaft, wie es sie in Mitteleuropa kein zweites Mal gibt. Im Spreewald fühlt man sich zurückversetzt in eine Zeit, als die Natur noch unangetastet war. Mit seinen vielen Kanälen und seiner urtümlichen Wasser- und Auenlandschaft ist der Spreewald ein einzigartiger Biotop.
Der Name Spreewald verrät recht wenig vom heutigen Bild der Landschaft. Wald ist nur noch wenig erhalten, lediglich etwa 15 Prozent dieser Region sind, wörtlich genommen, Spree”wald”.
Im Sommer strömen Tausende und Abertausende aus der ganzen BRD und aus dem ganzen Ausland in diese romantische Gegend. An den malerischen Stellen werden die Touristen vom Ufer aus fotografiert. Nach der Rückkehr zur Kahnstation bekommt jeder ein Bild als Andenken an die herrliche Kreuzfahrt.
Der Verkehr im Spreewald wurde in der Vergangenheit ausnahmslos mit Kähnen auf den Fließen abgewickelt, und jedes Gehöft besaß seinen eigenen Hafen.
Auch heute noch können viele der Häuser und Bauernhöfe nur per Boot erreicht werden. Noch heute liegen zahlreiche Gehöfte auf einer kleinen Insel, die ringsum von Wasserarmen umgeben ist. So war und ist teilweise noch heute der Kahn das einzige Verkehrsmittel. Mit ihm fuhr man zur Schule, zur Hochzeit, mit ihm brachte man die Verstorbenen auf den Friedhof. Mit dem Kahn kam der Postbote, der Arzt, man fuhr damit zur Arbeit auf die Wiesen und kleinen Gemüsefelder, mit dem Kahn wurden Traktoren, Arbeitsgerät auf die Felder, das Heu für das Vieh sowie das Erntegut transportiert. Sogar die Kühe wurden einzeln per Kahn zur Weide gebracht. Waren die Wasserwege im Winter mit dickem Eis bedeckt, benutzte man Schlittschuhe und Eisschlitten. Heutzutage transportieren die Boote vor allem Touristen.
Typisch sind die reetgedeckten Häuser. Die ältesten wurden allein aus dem Holz und Schilf der Umgebung errichtet. Sie halten ohne jeden Nagel.
Die hochwasserfreien Gebiete des Spreewaldes sind altbesiedeltes Land. Hier wohnen seit jeher Sorben. Im östlichen Teil des Spreewaldes, besonders um den Ort Burg, ist ihre Sprache noch lebendig geblieben. Die sorbische Nationalkultur blieb lediglich in Volkslied und Märchen, in Tracht und Brauch erhalten. Den schönen sorbischen Trachten der Spreewälderinnen mit den großen reichbestickten Flügelhauben kann man noch heute begegnen. Um 1914 zahlte man für eine Brauttracht so viel wie für eine Kuh, nämlich 300 bis 400 Goldmark.
Der Spreewald ist die Heimat der berühmten Gurken. Gurken und Meerrettich, Kürbis, Zwiebeln und andere Gemüsearten sind bekannte Spreewalderzeugnisse.
Die bekannteste Stadt des Spreewaldes ist Lübbenau, die Stadt der Gurken und der Kahnfährleute.
Auch wenn ein Ausländer nur wenig von den wichtigen Reiselandschaften in Deutschland weiß — die Sächsische Schweiz wird ihm gewiss ein Begriff sein. Es ist ein kleines Gebirge südöstlich von Dresden unmittelbar an der Staatsgrenze zur Tschechei. Dort findet es seine Fortsetzung unter dem Namen Böhmische Schweiz, Tetschener Wände oder Elbsandsteingebirge.
Die Sächsische Schweiz hat zu allen Zeiten die Naturfreunde begeistert. Seit der Zeit der Romantik wird dieses eigenartige Gebirge “Sächsische Schweiz” genannt. Schweizer Maler waren es, die vor über 200 Jahren dem Felsengebirge den poetischen Namen gaben. Sie waren von der Gebirgsnatur, von den dunklen Schluchten und bizarren Felsen begeistert. In vielem erinnerte die Felsenlandschaft an ihre Schweizer Heimat. So ist der von den Schweizer Malern geprägte Name populär geworden, nicht aber die wissenschaftliche Bezeichnung “Elbsandsteingebirge”. Sie besagt, dass das Gebirge zumeist aus Sandstein besteht. Die Formen der Felsen sind sehr verschieden. Früher war hier ein Meer. Wasser, Hitze und Kälte haben diese sonderbaren Formen geschaffen. Mit viel Phantasie kann man z. B. einen Menschen erkennen.
Die Sächsische Schweiz ist ein beliebtes Erholungsgebiet. Die 600 freistehenden Felsen machen sie zu einem wahren Kletterparadies. Die romantischbizarre Felsenwelt der Sächsischen Schweiz verlockt zu kühnen Touren.
Das beliebteste Touristenziel in der Sächsischen Schweiz ist das Basteigebiet. Auf dem Basteifelsen befindet sich heute die Jugendherberge Hohnstein. Aber nicht immer war es hier so ruhig und friedlich. In der Zeit des Faschismus war hier ein Konzentrationslager. Mutige Bergsteiger haben auf gefährlichen Wegen Flugblätter aus der Tschechoslowakei nach Deutschland gebracht und Antifaschisten bei ihrer Flucht über die Grenze geholfen.
Ein beliebtes Urlaubsziel in der Sächsischen Schweiz ist auch die Festung Königstein, die 361 Meter hoch über der Elbe thront. Erstmals wurde sie im Jahre 1241 in einer Urkunde erwähnt. Damals stand nur eine bescheidene Ritterberg auf dem Felsen über dem Städtchen Königstein. Im Laufe der folgenden Jahre entstanden auf dem 9,5 Hektar großen Plateau gleich mehrere Burgen und andere Bauwerke. Der gesamte Berg wurde mit einer Mauer umgeben, die von Zinnen und Türmen geziert wird. Noch heute sind wir von den mächtigen Mauern beeindruckt, die aussehen, als wüchsen sie aus den Felsen heraus.
Sieben Jahrhunderte diente die Festung als Staatsgefängnis. Sie galt als das sicherste Gefängnis Sachsens. Hierher wurde 1705/06 auch der Berliner Apotheker J. F. Böttger, der Erfinder des europäischen Porzellans, gebracht. Als Gefangener des Königs August sollte er Gold machen. Im Zweiten Weltkrieg bewahrte man hier die Kostbarkeiten des Grünen Gewölbes und andere Kunstsammlungen sowie die Staatsarchive auf.
Niemals konnte diese Festung erobert werden. Erst am 9. Mai 1945 kapitulierte die Besatzung vor der Sowjetarmee, aber da war der Königstein schon langst keine Festung mehr.
Die bekannteste Stadt der Sächsischen Schweiz ist Eisenach mit der Wartburg. Schwer zu sagen, was anziehender ist, die Stadt oder die über die 900 Jahre alte Burg.
Die Wartburg ist eng mit Höhepunkten der deutschen Geschichte verbunden. Um 1200 lebten hier vorübergehend zwei der bedeutendsten Vertreter der mittelhochdeutschen Dichtung, Walter von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach. Die damals mächtigen Landgrafen von Thüringen machten die Berg zur glanzvollen Residenz und Pflegestätte mittelalterlicher höfisch-ritterlicher Kultur.
Im Fachwerkbau der so genannten Burgvogtei der Wartburg lebte vom Mai 1521 an Martin Luther vor seinen Feinden verborgen. Luther wollte die damalige römisch-katholische Kirche reformieren. Das gefiel den Kirchenherren natürlich nicht, und so wurde er vor den Reichstag in Worms bestellt. Doch Luther blieb bei seiner Meinung. Auf der Rückreise wurde er hier bei Eisenach zum Schein überfallen und auf die Wartburg gebracht, damit er in Sicherheit war. Und er trug hier auch einen anderen Namen: Junker Jörg. Luther schrieb hier mehrere Texte gegen die katholische Kirche und gegen den Papst. Aber seine größte Leistung war die Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche.
Seit langer Zeit werden in Eisenach Automobile hergestellt. Zur Zeit der DDR der “Wartburg”, nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde dort die Firma Opel tätig.
Unter der Bezeichnung “Thüringer Wald” wird in der Umgangssprache das auch heute noch weithin bewaldete Mittelgebirge mitten in der BRD verstanden, das sich von Eisenach bis zur oberen Saale erstreckt. Das Gebirge bedeckt mehr als zur Hälfte Wald. In den niederen Regionen finden wir Buchenwälder, weiter oben herrscht der Fichtenwald vor.
Wegen seiner waldreichen Höhen und seines gesunden Klimas zählt der Thüringer Wald zu den beliebtesten Wander- und Erholungsgebieten Deutschlands. Einer der bekanntesten Kurorte hier ist Oberhof, das zugleich ein Wintersportzentrum ist. Über die höchsten Höhen des Thüringer Waldes sowie des Thüringischen Schiefergebirges verläuft der allgemein bekannte Rennsteig, der populärste Wanderweg Deutschlands.
Seinen Namen verdankt dieses Gebirge seinem einstigen Erzreichtum, der z. B. Annaberg im 16. Jahrhundert zu einer der größten und reichsten Städte in Deutschland machte. Ein Viertel der gesamten Silberproduktion des Deutschen Reiches wurde in der Umgebung von Annaberg geschürft.
Ursprünglich war das Erzgebirge dünn besiedelt. Viele Menschen lebten dort vom Bergbau, von dem die Gegend ihren Namen hat. Orte wie Freiberg stehen für diese Tradition. Die höchste Erhebung ist mit 1214 m der Fichtelberg. Auf dem Gipfel des Fichtelberges arbeitet seit 1916 eine der wichtigsten Wetterstationen. Von hier aus kann man bei schönem Wetter mehr als 100 km weit über das Land sehen. Am Fuße des Fichtelberges liegt der Wintersportort Oberwiesenthal. Von hier kamen zu Zeiten der ehemaligen DDR viele bekannte Olympiasieger. In dieser Gegend fährt auch noch die Dampfeisenbahn, die es im Westen Deutschlands nur noch selten gibt. Im Erzgebirge liegen viele kleine Dörfer, zu denen oft nur schmale Straßen durch Täler und über Höhen führen.
Besonders schön ist das Erzgebirge aber im Winter. Wenn man im Dezember durch die Straßen der Dörfer geht, so sieht man sehr viel Beleuchtung in den Fenstern. Wunderschön strahlt das Licht aus den Fenstern heraus. Lampen, Figuren, Puppen und Räuchermännchen sowie geschnitzte Bergmänner werden in die Fenster gestellt und zieren auch die Wohnstuben. Aber auch auf den Straßen und Plätzen der Städte und Dörfer findet man oft beleuchtete Figuren und so genannte Pyramiden. Hier sieht man zur Weihnachtszeit auch einmal Bergmannskapellen mit Blasmusik durch die Straßen ziehen, und bunte Weihnachtsmärkte ziehen immer wieder Besucher an. Da kann man dann allerlei erzgebirgische Handarbeit kaufen, und der Geruch von gebrannten Mandeln und Räucherkerzen erinnert an das nahe Weihnachtsfest.
Die Herstellung von Holzwaren hat im Erzgebirge eine lange Tradition. Schon seit mehreren Jahrhunderten schnitzen die Menschen im Erzgebirge. Am Anfang war es eher eine Feierabendbeschäftigung der Bergleute, aber mit dem Rückgang des Bergbaus wurde dies bald die wichtigste Erwerbsquelle. Holz gab es ja genug.
Das Holz wird geschnitzt oder gedrechselt. Besonders bekannt durch seine schönen Holz- und Spielwaren ist das Dorf Seiffen. Hier findet man in fast jedem Haus jemanden, der sich mit der Herstellung von Holzwaren beschäftigt. Pyramiden und Weihnachtsschmuck, Räuchermänner, Nussknacker und kleine Miniaturen werden hier von Hand gefertigt und dann in alle Welt verkauft. Das Gebiet um Seiffen wird nicht zu Unrecht “Werkstatt des Weihnachtsmannes” genannt.
Zwischen dem Thüringer Wald und dem Erzgebirge liegt das Vogtland. Hier gibt es Berge und Täler, Wiesen und Wälder, Flüsse und Seen, Bäder und Kurorte. Dieses Hügel- und Bergland im Süden der BRD ist ein ideales Gebiet für Touristen und Urlauber.
Der Name Vogtland (“Land der Vögte”) geht darauf zurück, dass hier einst kaiserliche Reichsvögte als Landesherren die Macht ausübten.
In diesem wald- und wasserreichen Gebiet entwickelte sich schon zeitig die Holzindustrie. Zahlreiche Mühlen nutzten die Energie des Wassers. Große Schafherden lieferten Wolle für die Herstellung von Stoffen. Bereits im Mittelalter wurden im Vogtland Tuche und Leinwand hergestellt. Auch in der Gegenwart ist die Textilindustrie in vielen Orten der wichtigste Industriezweig. Plauen, die größte Stadt des Vogtlandes, ist die berühmteste Stadt der Maschinenstickerei und der Spitzen. Spitzen und Gardinen aus Plauen sind weltbekannt. Man exportiert sie in über 50 Länder. Mehr als die Hälfte der jungen Bräute, so schätzt man, trägt hierzulande am Hochzeitstag ein meist weißes Spitzenkleid.
Im Vogtland gibt es einen hochentwickelten Maschinenbau, u. a. für polygrafische Maschinen. In Plauen werden die Plamag-Druckmaschinen hergestellt. Auf Rotationsdruckmaschinen aus Plauen werden viele bedeutende Tageszeitungen in der BRD und im Ausland gedruckt. Für den Transport einer solchen Maschine, die gleichzeitig 96 Zeitungsseiten druckt, braucht man 50 bis 80 Eisenbahnwaggons. Sie wiegt ungefähr 950 Tonnen.
Schließlich muss man noch die Musikinstrumente nennen. Geigen, Akkordeons und andere Instrumente werden in der Gegend um Klingenthal hergestellt. Dieses Gebiet nennt man deshalb auch den “Musikwinkel”. In vielen Ländern der Welt spielt man auf den dort gebauten Instrumenten. Im Musikinstrumenten-Museum in Markneukirchen werden rund 2000 Musikinstrumente aus aller Welt gezeigt.
Berühmt sind auch die Kurorte Bad Elster und Bad Brambach. Zehntausende von Kurgästen können sich hier jedes Jahr erholen.
Der Harz, besungen von Dichtern, gehört zu den schönsten Mittelgebirgen Deutschlands. Die hohen Teile des Harzes sind auch heute noch dicht bewaldet, daher der Name des Berges, denn Harz bedeutet Bergwald.
Der höchste Berg des Harzes ist der Brocken. Mit seinen 1142 Metern ist der Granitgipfel zwar nicht die höchste Erhebung Deutschlands, aber mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 2,6° C sein “Kältepol”.
Zu den berühmtesten Brockenbesuchern gehören die deutschen Dichter Heine und Goethe, die ihre Erlebnisse in ihren Werken literarisch gestalteten. Wer kennt nicht Heinrich Heines “Harzreise”? Bei der Wanderung die Ilse abwärts erzählt Heine die Sage von der anmutigen Prinzessin Ilse, nach der dieser Bergbach benannt worden sei. 50 Jahre früher war hier auch Goethe, der auch vom Harz begeistert war. Goethe interessierte der mit dem Brocken verbundene Volksglaube über die Versammlung der Hexen in der Valpurgisnacht, der Nacht vor dem 1. Mai. Mit Goethes “Harzreise im Winter” erscheint der Harz zum ersten Mal in der großen Literatur.
In Thale erwartet uns das Harzer Bergtheater, die älteste deutsche Freilichtbühne.
Über den Harz verlief früher von Norden nach Süden die Grenze zwischen der DDR und der BRD.
Bei Nordhausen erhebt sich der Kohnstein als Bergrücken aus dem Harzvorland. Am Fuße des Berges liegt die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Dora. In ausgedehnten unterirdischen Stollen wurden hier die V2-Raketen produziert, mit denen vor allem London beschossen wurde. Über 20000 Häftlinge fielen den unmenschlichen Verhältnissen und dem Wüten der SS zum Opfer. Dennoch wurde die Produktion sabotiert, so dass zahlreiche V2 ihr Ziel nicht erreichten.
Einen Besuch lohnt auch das Kyffhäusergebirge, ein kleines Gebirge, das vom Harz nur die wegen ihrer Fruchtbarkeit bekannte “Goldene Aue” getrennt ist. Mit dem Kyffhäuser ist eine alte Sage verbunden: Im Berg soll der alte Kaiser Friedrich Rotbart, genannt Barbarossa, schlafen und auf den Tag warten, da die Raben nicht mehr um den Berg fliegen. Dann käme er heraus, und es würde eine bessere Zeit anbrechen. Zweifellos drückte sich darin der Wunsch nach einer starken Zentralgewalt aus, weil jahrhundertelang politische Zersplitterung für das Volk Unsicherheit, Not und Elend brachte.
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